Zusammen mit der Kinderrechtsorganisation terre des hommes zeigen wir vom 4. bis 31. Oktober im Berliner Carré, dem Ausstellungsraum der Sparkasse Osnabrück in der Wittekindstraße, Bilder von Künstlerinnen aus Afghanistan.
Die Bilder dieser Ausstellung wurden von Mädchen und jungen Frauen in Afghanistan geschaffen. Im August 2021 übernahmen die Taliban ein zweites Mal die Macht in Afghanistan. Seitdem unterdrücken sie Frauen und Mädchen: Mädchen dürfen die Schule nur bis zur sechsten Klasse besuchen. Frauen müssen Gesicht und Körper mit der Burka bedecken. Sie haben keine Bürgerrechte mehr, sind von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen, dürfen nicht mehr allein reisen, keinen Sport treiben, keine Parks betreten und nicht einmal zum Friseur gehen. Musik ist ebenso verboten wie bildende Kunst und Feste.
Malen und Zeichnen sind für Mädchen und Frauen eine Möglichkeit, sich auszudrücken und ihrer Verzweiflung und ihren Hoffnungen Gestalt zu geben. Schon damit begeben sie sich in Gefahr: ihre Werke dürfen keinesfalls entdeckt werden, an Ausstellungen ist gar nicht zu denken. Kunst von Frauen und Kritik an den Machthabern sind lebensgefährlich.
Mit Hilfe von Freundinnen konnten die Bilder aus Afghanistan herausgeschmuggelt werden. Afghaninnen im Exil haben in Osnabrück den Verein „Hope in Darkness“ gegründet und organisieren bundesweit Ausstellungen. Die Gründerinnen von „Hope in Darkness“ konnten sich nach der Machtübernahme der Taliban mit Hilfe von terre des hommes in Sicherheit bringen und leben in Osnabrück. Sie hatten Sportprogramme für Mädchen angeboten und wurden deshalb von den Taliban bedroht.